Unser Angebot - die dorsale Foraminotomie
Die Methode der dorsalen Foraminotomie ist eine „ältere“ Operationstechnik, die in das Portofolio jeder Neurochirurgischen Praxis gehören sollte. Diese Technik hat weiterhin einen hohen Stellenwert bei bestimmten Indikationen und eindeutige Vorteile gegenüber der ventralen Fusion – nur das sie mittlerweile von kaum jemand angeboten wird, Wir führen weiterhin diese Operation durch, da wir über eine recht große Erfahrung mit der Indikationsstellung und deren Durchführung verfügen.
Die dorsale Foraminotomie - muss es immer in einer Fusion enden ?
Die dorsale Foraminotomie hat als großen Vorteil, daß die Bandscheibe nicht ausgeräumt wird also erhalten bleibt, sondern nur der Bandscheibenvorfall entfernt wird. Dies ist jedoch nur bei Bandscheibenvorfällen möglich, die ganz weit auf der Seite liegen, d.h. im Nervenloch und ohne Druck auf das Rückenmark. In der Mitte gelegene Vorfälle oder auch das Rückenmark tangierende Vorfälle sollte von vorne/ventral entfernt werden.
- anerkannte Methode zur Behandlung der Radikulopathie durch weiche zervikale Bandscheibenvorfälle und/oder knöchernen Foramenstenosen
- Vorteil: Erhalt der Stabilität und Mobilität des Segments
- Nachteil: anteriore/mediale Strukturen, die das Myelon komprimieren, können nicht hinreichend entfernt werden
- Verlauf: in letzten Jahre wieder vermehrte Anwendung von Operationstechniken ohne Fusion (Arthroplastie) und des dorsalen Zugangs zervikal
Die dorsale Foraminotomie - Portfolio unserer Behandlungsmöglichkeiten
Wir haben zu der dorsalen Foraminotomie eine eigene Studie durchgeführt, um die Indikation und Effektivität dieser Methode darzustellen und zu unterlegen mit Fakten:
- über einen Zeitraum von 10 Jahren wurden 247 Patienten (128 m/119 w) in einer Höhe (n=192) oder zwei Höhen (n=55) operiert
- unilaterale Foramenstenose, weicher Bandscheibenvorfall intraforaminal/lateral
- Nachuntersuchungen erfolgten 1 Woche, 6 Wochen und 3 Monate postoperativ
Nachuntersuchung beinhaltete eine ausführliche neurologische Untersuchung
Erhebung der Schmerzintensität sowie Zufriedenheit der Patienten (DGNC
Auf die Wahl der Patienten kommt es an:
- keine klinischen Zeichen der Segmentinstabilität
- es sollte keine Spinalkanalstenose in diesem Segment bestehen
- klinische Identifikation einer Nervenwurzel
- die Grenzen dieser Methode müssen dem Patienten bekannt sein
- topographische Diagnostik durch eine periradikuläre Therapie (PRT=CT-gesteuerte Infiltration) vorgeschaltet werden
Bildgebung - laterale Bandscheibenvorfälle im CT und MRT - Indikation zur Foraminotomie
Die Operation
Ergebnisse der Operation
- 217 Patienten konnten nachverfolgt werden und wurden 6 Wochen und
3 Monate nach der Operation untersucht - davon wurden 41 in 2 Höhen operiert
- bei 32 Patienten wurde eine dorsale Foraminotomie nach einer vorherigen
- ventralen Fusion bei persistierender Foramenstenose durchgeführt
- 29 Patienten erhielten eine ventrale Fusion nach der Foraminotomie (Bandscheibenvorfall nicht hinreichend entfernt, fortschreitende Degeneration)
- die Mehrzahl der Patienten (n=187) profitierten gut bis sehr gut von der Operation
- VAS: Reduktion des Wertes von 7 präoperativ auf 2 nach 6 Wochen und auf 3 nach 3 Monaten
- als Komplikationen traten bei 19 Patienten Wundserome und Wundheilungsstörungen auf, ohne die Notwendigkeit einer operativen Revision
- in keinem Fall kam es zu einer neurologischen Verschlechterung innerhalb 3 Monaten nach OP
- die mittlere Dauer des Eingriffs lag bei 65 Minuten
Schlussfolgerung
Die dorsale Foraminotomie ist eine zuverlässige Methode zur Behandlung von lateralen, weichen zervikalen Bandscheibenvorfällen und unilateralen Neuroforamenstenosen hinsichtlich
- dem operativen Ergebnis
- der Patientenzufriedenheit
- Komplikationsrate
- dem zeitlichen Aufwand
–> diese Technik sollte essentieller Bestandteil im Portfolio der chirurgischen Behandlung werden/bleiben
–> die beste Prothese an der HWS ist immer noch die eigene Bandscheibe