Iliosakralgelenksyndrom (ISG-Syndrom) li.

Das Krankheitsbild:

Iliosakralgelenksyndrom (ISG-Syndrom) li.

Der Patient:

Peter B., 59 Jahre alt, 1.75 m, 80 kg, Beruf Bilanzbuchhalter, verheiratet

Wie alles begann:

Der Patient berichtete über ein Verhebetrauma vor ca. 5 Jahren. Damals habe er den Mast eines Bootes angehoben und sofort einen heftigen Schmerz im Rücken verspürt. Seitdem sei es in den letzten Jahren immer wieder zu Schmerzen im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule, und der Gesäßmuskulatur links betont, teilweise mit Ausstrahlung in den linken Oberschenkel gekommen. Durch die bisherigen allgemeinmedizinisch und orthopädischen Therapien, hauptsächlich durch Krankengymnastik, konnte immer wieder eine deutliche Besserung der Beschwerden erreicht werden. Zwischenzeitlich sei der Patient sogar fast beschwerdefrei gewesen.

Befragt nach der allgemeinen Anamnese werden Asthma bronchiale und wiederholte Lungenentzündungen angegeben. Darüber hinaus bestehen keine Erkrankungen, Allergien oder dauerhafte Medikamenteneinnahmen.

Die aktuellen Beschwerden:

Seit ca. einer Woche sei es zu einer ausgeprägten Exazerbation der Rückenschmerzen und der Schmerzen im Bereich des Gesäßmuskels links gekommen.

Bei der subjektiven Schmerzskalierung nach VAS (0-10) gab der Patient einen Wert von 4-5 an.

Bei der klinischen Untersuchung zeigte sich eine Schonhaltung im Bereich der Lendenwirbelsäule. Neurologische Ausfälle konnten nicht nachgewiesen werden. Es zeigte sich ein seitengleicher Reflexstatus. Die Nervendehnungszeichen waren negativ. Das Patric´s-Zeichen li. war positiv. Des weiteren zeigte sich ein Druckschmerz über dem Iliosakralgelenk li.

Röntgen/CT/MRT:

In der Nativaufnahme der Lendenwirbelsäule und in der Kernspintomographie der Lendenwirbelsäule zeigten sich allenfalls beginnende degenerative Erscheinungen. Es zeigten sich kein Bandscheibenvorfall und keine Spinalkanalstenose, so dass eine operative Therapie nicht notwendig war.

Die Therapie:

Augrund der anhaltenden Beschwerdesymptomatik haben wir dem Patienten eine konservative Therapie inklusive einer Einname der nicht steroidalen Antiphlogistika, lokalen Wärmeanwendungen, krankengymnastischer Therapie und der ambulanten Durchführung von computertomographisch gesteuerten Iliosakralgelenkblokaden li. empfohlen.

Bei dieser Behandlung wird unter Kontrolle eines bildgebenden Verfahrens (zum Beispiel unter Computertomographie) ein lokales Betäubungsmittel und eine kleine Menge eines lang wirksamen Kortikoids injiziert.

Der Patientin wurde über die Behandlung ausführlich aufgeklärt und willigte nach einer Bedenkzeit in die Therapie ein.

Am nächsten Nachmittag wurde die erste Behandlung durchgeführt.

Der weitere Verlauf nach der Therapie:
Bei der ambulanten Abschlussuntersuchung nach der Behandlung gab der Patient auf einer visuell- analogen Schmerzskala (VAS 0-10) einen Wert von 1 an. Ein neurologisches Defizit bestand nicht.
Scroll to top